Schüler_innen sollen laut Bildungs- und Erziehungsauftrag befähigt werden, sich ihre eigene Meinung zu bilden. Sie sind als zukünftige gesellschaftliche und politische Akteure jedoch zugleich Zielgruppe verschiedenster Interessenvertreter, die frühzeitig das Meinungsklima von morgen bestimmen möchten. So haben Unternehmen seit dem PISA-Schock und einer zunehmenden Öffnung der Schule nach außen diese Institution längst für sich entdeckt und Einzug in die Bildungsstätten erhalten, um Themen in Form von Unterrichtsmaterialien und gestalteten Unterrichtseinheiten zu setzen oder das eigene Unternehmen positiv darzustellen.
Christian Hausner ist Aktivist bei der Organisation LobbyControl - Initiative für Transparenz und Demokratie. Er arbeitet als Lehrer für Politik und Geschichte und koordiniert das Projekt „Herausforderung“ an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum. Im Gespräch mit Hanna Neuffer berichtet er von Unternehmensinteressen an Schulen, inhaltlich und didaktisch fragwürdigen Lehrmaterialien und gezielter „Meinungsmache“ am Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schule vorbei. Dabei verweist er auf strukturelle Probleme eines zunehmend ökonomisierten Schulwesens.
Shownotes
Diskussionspapier von LobbyControl zum Thema Lobbyismus an Schulen