Mit den beiden ArbeiterKind.de Bundeslandkoordinatorinnen Hannah Rindler (Berlin) und Kirsten Rott (NRW) haben wir uns in einem zweiten digitalen Sensibilisierungsworkshop mit unterschiedlichen Bildungsbiografien auseinandergesetzt und dabei (eigene) Privilegien und vermeintliche Selbstverständlichkeiten aufgespürt. Darauf aufbauend ergründeten wir institutionelle Hürden und familiäre Herausforderungen, wobei wir neben Klassismus auch weitere Diskriminierungsebenen einbezogen und intersektionale Betrachtungen angeregt haben. Vorurteile und das Reden über die jeweils "Anderen" bezogen wir außerdem in unsere Überlegungen ein. Dabei kam immer wieder die persönliche "Bubble" zur Sprache und es ergab sich ein breiter Konsens für die Notwendigkeit von mehr Heterogenität in Klassen- und Lehrer*innenzimmern, um sich unterschiedlicher Lebensrealitäten bewusst zu werden. Gemeinsam trugen wir anschließend Lösungsstrategien und Handlungsansätze zusammen.
Wer sich mit Klassismus beschäftigen möchte, kann beispielsweise über folgende aktuelle Titel einen Einstieg finden:
Die wohl bekannteste theoretische Abhandlung zur Klassentheorie ist von Pierre Bourdieu: "Die verborgenen Mechanismen der Macht, 1992". Eine intersektionale Betrachtung hat Angela Davis in "Women, Race & Class" (1981, engl.) verfasst. Von Katja Urbatsch, der Gründerin der Organisation ArbeiterKind.de, gibt es außerdem ein Buch speziell zu Hürden von Arbeiter*innenkindern im deutschen Bildungssystem: "Ausgebremst: Warum das Recht auf Bildung nicht für alle gilt" (2011). Das Buch ist gedruckt nur noch gebraucht, ansonsten als Ebook erhältlich. Und darüber hinaus empfehlen wir noch den 2020 erschienenen Titel "Generation haram, Warum Schule lernen muss, allen eine Stimme zu geben" von Melisa Erkurt. Hierbei steht Klassismus zwar nicht im Vordergrund, er wird jedoch gemeinsam mit den Kategorien Geschlecht, Religionszugehörigkeit und Migrationshintergrund auf Schule bezogen.