Seit der Ratifizierung der UN-Behinderten-rechtskonvention 2009 kreist der bildungspolitische Diskurs eng um den Schlüsselbegriff „Inklusion“.
In der Lehrkräfteausbildung steht das Thema dennoch je nach Universität und vor allem Fachdidaktik unterschiedlich stark im Fokus, so dass Lehrkräfte unterschiedlich gut auf inklusives und differenziertes Unterrichten mit Rücksicht auf die verschiedenen Dimension von Heterogenität vorbereitet sind. Ebenso zeigt sich, dass Heterogenität und Inklusion an vielen Schulen und in der Bildungspolitik immer noch als „Besonderheit“ betrachtet werden, anstatt als die Normalität, welche sie darstellen.
Das Seminar soll daher allen Interessierten unabhängig von Fach und Fachsemester einen Raum zur Auseinandersetzung mit dem Anspruch und der Wirklichkeit von Inklusion bieten. Dabei sollen die Teilnehmenden die Möglichkeiten bekommen über die eigenen und gesamtgesellschaftlichen Vorstellungen zum Thema in den Austausch zu treten sowie Theorie und Praxis rund um Inklusion kritisch zu reflektieren.
Angehenden Lehrkräften kann das Seminar Handlungsoptionen aufzeigen und Mut machen, Unterricht und Schule künftig konstruktiv im Sinne einer inklusiven Idee zu gestalten.
Thematisch orientiert sich das Seminar am Mehrebenenmodell (Fend, 1986). Der Fokus wird beginnend bei der gesellschaftlichen Ebene und dem Schulsystem über die Ebene der Einzelschule bis zur abschließenden Unterrichtsebene verengt, um so verschiedene Dimensionen des Themenkomplexes in den Blick zu nehmen. Wir wollen uns eingehend mit dem Index für Inklusion auseinandersetzen und abschließend soll ein Expert*innen-Interview Raum für Fragen eröffnen, was sich im deutschen Bildungssystem wirklich verändern muss, um inklusive Schule zu ermöglichen.
Mehr Einblick in dieses Projekt könnt ihr in der Podcastfolge #055 "Wie du Inklusion an deine Uni bringen kannst" von Bildung mal anders erhalten: podtail.com, spotify.
Wenn du das Projekt Inklusion irgendwo umsetzen, bearbeiten, weiterentwickeln oder zitieren willst, erwähne als Urheber bitte den Kreidestaub e.V.