Mit der Frage "Lässt sich schon im Studium eine professionelle pädagogische Haltung entwickeln?" wurde das Projekt Haltung ins Leben gerufen. Studierenden bietet sich hier die Möglichkeit, sich parallel theoretisch und (eigen-)biographisch mit  professioneller pädagogischer Haltung auseinanderzusetzen.

Das Projektseminar startete im Wintersemester 2017/18 erstmals an der Humboldt Universität Berlin. Seit dem Sommersemester 2019 wurde das Projekt mehrfach von Studierenden der Universität Potsdam angeboten. Während der Corona-Pandemie fanden zudem digitale Durchläufe statt, die es Interessierten aus allen möglichen Regionen ermöglichte, am Projekt teilzunehmen.

Insbesondere im Umgang mit Heterogenität und in Stresssituationen zeigen wir oftmals Verhalten, das unseren Werten widersprechen zu scheint. Daher ist das Ziel des Projekts die Entwicklung eines Haltungsbegriffs, mit dem wir uns handlungsfähig fühlen und mit dem wir in die Lage versetzt werden, pädagogische Werte zu vertreten. Um dies zu erreichen setzen wir uns einmal multiperspektivisch mit dem Begriff Haltung auseinander, um dann zu einer Reflexion der eigenen Haltung überzugehen. Wir suchen die kritische Auseinandersetzung mit Haltungen und Denkmustern bei uns selbst, Lehrenden und Lehramtsstudierenden.

Typischerweise in das Projektseminar in drei Phasen gegliedert, die teilweise ineinander übergehen (können). Zuerst lernen die Teilnehmenden verschiedene Theorien zu Haltung kennen (z. B. Habitustheorie, Subjektive Theorien,…) und diskutieren diese auf wissenschaftlicher und multiperspektivischer Basis. Darauf aufbauend werden die eigene Haltung sowie eigene Denk- und Handlungsmuster reflektiert und durch die Beschäftigung damit bewusst gemacht. Abschließend werden Handlungsstrategien für die (spätere) berufliche Zukunft erarbeitet, vor allem bezüglich des Umgangs mit heterogenen Lerngruppen (beispielsweise aufgrund von Sprache, Behinderung, sozialer und kultureller Herkunft).